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29. bis 30 März 2004
Bahir Dar liegt auf 1800m.ü.M, entsprechend angenehm ist das Klima. Bei etwa 35Grad Lufttemperatur faulenzen wir in paradiesischer Umgebung. Das Wasser des Lake Tana verwandelt die Umgebung rund um den See in ein grünes, tropisches Paradies. Auf dem See sind Pelikane, in der Luft sind Adler, zu beobachten.
Bei der Besichtigung der Stadt sind wir dauernd von Schülern belagert. Offenbar empfehlen die Englischlehrer den Schülern, sich mit Touristen abzugeben, um ihrer Englischkenntnisse aufzubessern. Als Belohnung für die meist fachkundige Führung durch die Stadt laden wir «Guides» zu einer Coke ein.
Mit einem Boot besuchen wir die Inseln des Lake Tana. Auf den Inseln befinden sich christlich-orthodoxe Klöster, die seit dem 13. Jahrhundert existieren. Es ist erstaunlich, wie der christliche Glaube hier Fuss fassen konnte.
31. März 2004
Seit der Aswan (Ägypten) begleitet uns Dave aus Schottland. In den vergangen Wochen sind wir zu dritt durch dick und dünn gegangen. Leider trennen sich hier in Bahir Dar unsere Wege. Er will noch länger das Hochland von Äthiopien besichtigen. Nach vielen Glückwünschen und Versprechen sich gegenseitig zu besuchen fahren wir Richtung Assis Abeba davon.
Die Fahrt nach Assis Abeba bringt uns zunächst auf 2600m Höhe. Die Piste ist äthiopisch schlecht. Die grosse Höhe und der Staub macht unserem Auto stark zu schaffen. Gewisse Passagen sind so steil, dass wir im ersten Gang fahren müssen.
Phantastisch ist der Abstieg in einen rund 1300m tiefes Tal. Innerhalb einer Stunde fahren wir hinunter auf 1300m und wieder hoch auf sagenhafte 3122m.ü.M. Die Temperatur auf dieser Höhe ist mit ungefähr 15Grad recht kühl.
Während des Aufstiegs beginnt plötzlich, die offenbar neu gebaute Asphaltstrasse. Nach ungefähr zwei Kilometern Asphalt gibt der zweite Reifen mit einem lauten «Zisch» seinen Geist auf. Gott sei Dank, habe wir in Gonder den ersten defekten Reifen provisorisch repariert.
Erst um 21h erreichen wir bei Dunkelheit Assis Abeba. Wir sind froh in Assis, denn es ist jetzt höchste Zeit neue Reifen zu finden.
1. April 2004
Schnell finden wir die Hauptstrasse der Autoersatzteile, wo man praktisch alles findet, was das Herz des Autoliebhabers begehrt. So werden wir nach etwa einer Stunde auch stolze Besitzer zweier brandneuer Reifen mit einem echt groben Profil. Per Taxi bringen wir die neue Errungenschaft zum Auto. Weil sich bei mir eine Magenverstimmung breit macht, lege ich mich hin und lasse Patrick die Reifen bei einer Tankstelle aufziehen.
2. bis 3. April 2004
Noch etwas geschwächt aber wieder auf den Beinen verlassen wir so gegen Mittag Addis Abeba. Alleine das Durchqueren der nach Abgas stinkenden Stadt braucht über eine Stunde. Etwa 200km südlich finden wir am Ufer des Lake Langano einen traumhaften Campingplatz, wo wir einen weiteren Tag mit Baden, Lesen und Nichtstun verbringen.
4. April 2004
Etwas aufgescheucht von den verschiedenen Angaben zur Regenzeit, wollen wir möglichst schnell an die kenianische Grenze. Der erste Teil der Strecke nach der Grenze ist in der Regenzeit unpassierbar.
Also brechen wir auf ins 450km entfernte Moyale. Die Qualität der Strecke ist wesentlich besser als erwartet. Die Strasse führt durch malerische Berglandschaften, vorbei an einfachen Schafhirten, die uns zuwinken. Die Temperaturen sind in der Höhe recht tief. Offenbar wird diese Bergregion mit viel Regen beschenkt, denn die Landschaft ist von saftigem grün übersät.
Noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Moyale. Moyale ist ein nervöser Grenzort. Überall werden wir von lästigen Geldwechslern belagert. Die Grenzregion zu Kenia ist offenbar recht unsicher, denn in der Nacht sind Maschinengewehrsalven zu hören. Gemäss lokalen Informationen schiessen Guerilleras aus Äthiopien zur Provokation in die Luft.