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11. bis 12. April 2004
Wir legen eine zweitägige Pause in Tiwi ein. Trotz strömendem Regen ist die Temperatur um 30Grad. Der Regen kümmert niemanden. Baden ist im warmen Wasser sowieso kein Problem. Die Luft ist extrem feucht und mehrmals im Tag regnet es. So haben wir uns die Regenzeit vorgestellt.
Am Abend ist Ausgang in eine kenianische Disco nach europäischem Stil angesagt. Zusammen mit einem Kenianer, einer Studentin aus Korea und vier weiteren Studentinnen und Studenten aus Norwegen verbringen wir einen coolen Abend.
Der zweite Tag in Tiwi ist trocken. Es ist feuchtheiss. Wir verbringen den Tag wieder mit Baden, Flüssigkeit ersetzen und Sonnencreme einschmieren.

Sebastian und François, zwei Franzosen aus Strassburg, organisieren mit uns und zwei Norwegern einen Koch, der uns am Strand mit einem Fischgericht verwöhnt. Nach und nach stossen weitere Leute aus Norwegen und Deutschland dazu. Und wiederum wird die Nacht zu einem heiteren, internationalen Fest. Sogar der dritte «Äquatorstumpen» und die «Backup-Villiger-Äquatorstumpen» werden geraucht.

13. April 2004
Etwas verpennt steigen wir, getrieben von der Hitze der Sonne, bereits kurz nach acht Uhr von unserem Zelt hinunter. Das obligate Bad im Meer vor dem Frühstück ist das richtige Mittel nach einer Partynacht.
Klitschnass vor Schweiss klappen wir bei brütender Hitze das Zelt zusammen. Die Idee ist heute die Grenze nach Tansania zu überqueren und etwa 20km entfernt von Tanga zu campieren. Gemäss Därr-schem Führer soll dort ein sehr schöner Campingplatz direkt am Meer sein.
Kurz nach dem Mittag erreichen wir die Grenze. Die Formalitäten sind – ungewohnt für uns – schnell erledigt. Bereits an der Grenze deutet eine schwarze Wolkenwand den kommenden Regen an. Seit der Grenze hat eine Piste den guten kenianischen Asphalt abgelöst. Die Räder unseres Rangerovers tauchen beinahe bis zur Radnabe ins Wasser ein, wenn wir die riesigen Wasserpfützen durchfahren.

Kurz vor Tanga hören wir wieder das altbekannte Geräusch vom klappernden Stossdämpfer. Ein Gummi ist ausgeschlagen und bereits abgefallen. Glücklicherweise können wir den Gummi in Tanga in einer 15-Minuten-Aktion ersetzen.
Locker vor dem Eindunkeln erreichen wir den anvisierten Campingplatz. Der Platz wird von Denis einem weissen Kenianer mit englischen Wurzeln geführt.
14. April 2004
Denis` Peponi (suahelisch «Paradies») macht seinem Namen alle Ehre. Im «Wreck on the Rock», der platzeigenen Bar, erhält man fast jede Köstlichkeit, sogar Glace. Mit der Dhaw von Denis segeln wir auf eine Insel etwas abseits der Küste. Muschundi, der Skipper von Peponis bringt uns zu den nahegelegen Korallenriffen, wo wir den ganzen Nachmittag mit Schnorcheln verbringen. Muschundi ist eigentlich Fischer und macht die Fahrten mit Touristen für Denis nebenbei. Seine Fischereikünste stellt er dann auch unter Beweis, als er einen Tintenfisch für uns erlegt.

Den Tintenfisch lassen wir uns im «Wreck on the Rock» als Vorspeise zubereiten. Er schmeckt hervorragend! Nicht zu schlagen ist allerdings die riesige Seafood-Platte mit Langusten, Crevetten, Calamares und vielem mehr, die wir zum Nachtessen bestellen.
Bei kühlem Bier und tropischer, feuchter Wärme lassen wir den Abend ausklingen.

15. April 2004
Über die hervorragenden Strassen erreichen wir gegen Abend Dar es Salaam, Tansanias grösste Stadt. Mit der Fähre setzen wir über das Hafenbecken Richtung Sunrise Beach. Wir übernachten auf dem Camping Kipepo, eine weitere Perle am indischen Ozean.
16. April 2004
Gut bewacht lassen wir das Auto im Camping zurück und starten das Abenteuer Sansibar. Als erstes gilt es, in dem kartellartig und absolut undurchsichtigen System eine bezahlbare Fähre zu finden. Mit einem Schnellboot gelangen wir schliesslich innerhalb von 2 Stunden auf die Insel mit dem klingenden Namen Sansibar. Die Schiffe legen im Hafen der Hauptstadt Stown Town an. Im Reiseführer wird man von Guides, dubiosen Verkäufern und Schleppern als im Reiseführer gewarnt. Nebensaison sei Dank, kommen wir in den Genuss von noch viel solchen Reiseführern. Die Taktik «No I don’t need a hotel, but I’m looking for an Iglu» und die Übung aus den arabischen Ländern hilft uns aber auch den noch so hartnäckigsten elegant loszuwerden.
Stown Town ist eine unglaublich faszinierende Stadt, welcher man die bewegte Geschichte, den Kulturmix und den Inselcharm sofort anmerkt. Wir finden schnell ein Hotel und ein hübsches nichttouristisches Restaurant für das Nachtessen. Das Wiederfinden des Hotels ist eher mit Glück zu bewerkstelligen als mit Orientierungssinn, denn die engen Gassen sind so verwinkelt, dass selbst eine Brieftaube nicht mehr zurückfinden würde.

17. April 2004
Aus unserem Plan, mit einer Dawh zum Festland zurückzusegeln wird leider nichts, da Patricks Magen und Darm schon ohne Seegang nicht in Idealkondition sind. Deshalb beginnt die Suche nach einer Retourfähre von Neuem. Auch diesmal ist es ein Schnellboot. Von Dar es Salaam gelangen wir per Taxi zurück zum Camping und freuen uns das Auto wohlbehalten wieder in Empfang zu nehmen.
18. April 2004
Wir beschliessen den Tag noch an diesem traumhaften Strand des Kipepo zu verbringen, mit den anderen Reisenden zu quatschen, sich auf die faule Haut zu legen und vor allem den 10000km Service zu machen.