Südafrika 1

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10.Mai 2004
Das Piepen und Rattern des Nokia-Weckers reisst uns um fünf Uhr aus dem Schlaf. Da die frühmorgentliche Kommunikation nicht unsere Stärke ist, läuft die inzwischen perfekt eingeübte Morgeness- und Zusammenräumprozedur auch wortlos sehr schnell über die Bühne. Deshalb schaffen wir es auch exakt bei Gate-Öffnung, 20 Minuten vor Sonnenaufgang, mit unserem Game-Drive zu starten. Schon bald sichten wir drei Löwen, welche sich nach einem leckeren Morgenessen umschauen (Auch die Löwen waren ziemlich wortkarg) . Kurz darauf entdecken wir gerade mal 10m vom Auto entfernt Zwei Nashörner, die sich willig ablichten lassen. Als wir auch noch eine Büffelherde und Elefanten sehen, können wir uns «The big five»-Discoverer nennen, rechnet man den Leoparden von Kenia dazu.

Verglichen mit den Braaids, der südafrikanischen Krüger-Besuchern, ist unser Verpflegung in der Picknick-Area spartanisch. Wir entschliessen uns den Park zu verlassen, um in Neilspruit zu übernachten.
Im Packpacker angekommen, stellen wir fest, dass sich unser Problemstossdämpfer nun aus der Aufnahme herausgeschlagen hat. Wir müssen morgen also in einer Werkstatt schweissen gehen.

11. Mai 2004
Overlander 4×4 ist der abenteuerliche Namen der Werkstatt, die wir für unser Stossdämpferproblem aufsuchen. Unsere Landrover-Herzen schlagen höher beim Anblick der Werkstatt. Gefüllt mit allen mögliche Variationen von Landrovern, strahlt dieser Ort eine Art von «The World is not enough» aus.
Gegen Mittag verlassen wir den Overlander 4×4 mit zwei brandneuen Stossdämpfern an der Hinterachse. Wow! Unser Auto fährt wieder geradeaus!
Durch hügeliges Bergland fahrend, erreichen wir Swaziland. Mit seinen runden, bewaldeten Bergen erinnert Swaziland an die Toscana, ausser dass die Berge wesentlich höher sind. In der Nähe von Mbabane finden wir ein gemütliches Backpackers-Inn, wo wir die Nacht verbringen. Ein Novum für uns «Afrikapuristen» ist der Paychannel des Inns. So kommt es, dass wir uns ab dem Film «Cool Runnings» halb schief lachen.

12. Mai 2004
Etwas zu gemütlich machen wir uns auf den Weg ins 560km entfernte Durban. Wir rechnen nicht damit das Tauschen von Währung in Swaziland halt doch nach afrikanischer Manier etwa eine Stunde dauert. Wir füllen alles was Benzin fasst mit dem etwas günstigeren Treibstoff als in Südafrika. Erst gegen Mittag verlassen wir die Stadt Manzini. Unser Mittagessen besteht aus einer grosszügigen Portion erstklassigem Biltong und Brot. Dank den immer besser werdenden Strassen, erreichen wir kurz vor dem Eindunkeln die Grossstadt Durban, wo wir in einem gut bewachten Backpacker Unterkunft finden. Im Butcher’s Boys genehmigen wir uns zu den weltbesten Steaks eine gute Flasche südafrikanischen Wein.

13. Mai 2004
Per Minibus sind wir schnell im Zentrum von Durban, wo wir von diversen Transportfirmen eine Offerte für das Überführen unseres vierrädrigen Freundes von Cape Town nach Europa machen lassen. Ausserdem wollen wir einen Heimflug buchen. Erste Angaben und Preise für das Verschiffen haben wir schnell. Einen günstigen Flug finden wir aber trotz Recherche im Internet nicht. Wir beissen also in den sauren Apfel und kaufen uns ein Ticket nach Zürich zu den ganz normalen Konditionen. Nach etwas Sightseeing der Stadt mit all ihren kolonialen Gebäuden, freuen wir uns auf die grosse Braaid im Backpackers. Auch diesmal muss eine halbe Kuh dran glauben…

14. Mai 2004
Etwas übernächtigt steigen wir bereits um 8Uhr aus den Schlafsäcken. Durban ist grossartig um auszugehen! Der frühe Start heute ist jedoch notwendig, denn wir wollen ins 670km entfernte East London gelangen. Das legendäre Buccaneers Backpackers wurde uns sehr empfohlen.
Wir füllen unsere Mägen noch mit einem cholesterinreichen Fast Food Frühstück. Die Strasse führt landeinwärts, um dann in East London wieder auf das Meer zu treffen. Teilweise sind wir auf über 1500müM. Die Landschaft ist atemberaubend. Südafrika ist im Vergleich zur Schweiz eher dünn besiedelt, entsprechend einsam sind die höher gelegenen Landschaften.
Immer wieder lustig ist das Tanken, wenn der verdutzte Tankwart nach 100 Litern Benzin beginnt nach auslaufendem Sprit Ausschau zu halten. «This car takes more fuel than a Truck!» So und ähnlich sind normalerweise die erstaunten Kommentare.
Es ist bereits dunkel als wir das Buccaneers erreichen. Wir werden herzlich empfangen, schreiben uns sofort ein für «the great Braai» ein und sind bald an der Bar beim Apéro. Diese grosse Braai hält was sie verspricht, der Grill ist gefüllt mit grossen Steaks, Chicken und Bratwürsten. Traumhaft!

15. Mai 2004
Das Buccaneers Backpackers hält uns noch einen weiteren Tag fest. Diese Herberge wird seit zwanzig Jahren als Familienbetrieb geführt. Der Platz ist absolut traumhaft gelegen, an einem Hügel eines Flusses, der 100m weiter im Meer mündet. Unten am Meer ist der kilometerlange Sandstrand.
Die Leute vom Buccaneers bieten ein aussergewöhnliches Angebot, mit sehr gutem Essen, Abendaktivitäten, Beachvolleyfeld, Kanus und vielem mehr.
Die heutige Abendaktivität ist eine Boozecruise, was soviel bedeutet, wie den Fluss mit dem Motorboot hochzufahren und dazu südafrikanischen Weisswein zu geniessen.
Anschliessend lassen wir uns die heutige «3 Course Meal» schmecken. Echt empfehlenswert!

16. Mai 2004
Wir fahren weiter ins 400km entfernte Jeffrey’s Bay. Wir übernachten in einer Lodge, die von einem echten Surfer geführt wird. Zur Vermarktung seiner Lodge will er eine Broschüre via Internet nach Frankreich mailen. Die Verbindung ist aber so langsam und seine Datei so gross, dass auch unsere Computerkenntnisse nur begrenzt helfen.

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